Donnerstag, 21. April 2011

Across the Nullarbor

Eigentlich gut in Scarborough eingelebt kommt Chris einen Tag später wie abgemacht und holt uns ab. Die Batterie sei abgelegen; zum Glück noch vor der Nullarbor Durchquerung. Die erste Etappe führt uns knapp 1000 Kilometer landeinwärts entlang der längsten Wasser-Pipeline nach Kalgoorlie/Boulder dem Hauptfundort des australischen Goldes. Wir haben Glück und sehen eine Sprengung im „Super-Pit“, der grössten Mine der Welt, in der pro Truck-Ladung im Schnitt knapp ein halbes Kilo Gold abgetragen wird.

der Super Pit



































Einige 100 Kilometer weiter erreichen wir Norseman das letzte Dorf vor der Nullarbor Plain, einer Kalkstein Platte die sich über 220 000 Quadratkilometer erstreckt, also etwa fünf mal die Fläche der Schweiz, auf der kaum ein Baum wächst. Hier bezwingen wir unter anderem den längsten kurven losen Highway-Abschnitt Australiens, der sich über 90 Meilen durchs fast nichts erstreckt.

 


das letzte Barbie in Norseman


ein typisches Roadhouse



Einige Shots aus der Nullarbor Plain

 



























  

 













Die folgenden Tage verbringen wir hauptsächlich im Auto und rattern hunderte von Kilometern ab. Abends kochen wir einfache Gerichte auf der Heckklappe des alten Toyotas und die Nächte campen wir zwischen Schlangen, Giftspinnen und anderem Gezifer im Busch unterm sternüberfluteten Wüstenhimmel.



Red Back Spider








In der Fowler Bay treffen wir seit Tagen wieder auf erste Zeichen einer Zivilisation und aber vor allem auf eine Dusche.


Einer unserer Lieblingsteile der Nullarbor sind die letzten paar 100 Kilometer wo der Highway wieder parallel zur Küste verläuft. Hier hört die kahle Kalksteinplatte plötzlich auf und klafft 80 Meter in die Tiefe und bildet eine spektakuläre Brandung.


The Great Australian Bight










Head Of Bight

Da uns allen der Road Trip immer noch gefällt fangen wir an weitere Routenerweiterungen in Betracht zu ziehen. Wir spielen mit dem Gedanken die „goldene Mitte“ über Cooper Pedy, Uluru und Alice Springs in Angriff zu nehmen. Als wir kurz darauf in Port Augusta in den Genuss von einem Mc Donald mit freiem Internetzugriff kommen, erhalten wir die üble Nachricht von den Berner Jungs das einer von ihnen einen Unfall mit dem Auge hatte und frühzeitig die Rückreise antreten muss. Wir krempeln die ganzen Plänen noch einmal um, hängen zwei Tage Erholung in Adeleide an und schlagen dann den direktesten Weg durchs Landesinnere Richtung Brisbane ein.
Die sonst so flache, weite Landschaft verändert sich in eine Hügellandschaft mit Weinreben und Pferdeliebhabern, wir durchqueren Barossa Valley und weitere berühmte Anbaugebiete. Auf dem Weg begegnen wir verschlafenen kleinen Ortschaften, besuchen einige interessante Touristeninfozentren und erfahren einiges über die Vergangenheit Australiens, über die Aborigine Kultur und die ersten Siedler. Weiter gen Norden durchqueren wir Gebiete die noch immer überschwemmt sind. Zudem erleben wir so einigen Plagen; einmal fahren wir durch ein Meer von Heuschrecken die uns die Frontscheibe zu kleistern und den halben Motorenraum füllen. Tagsüber treiben uns die Fliegen fast in den Wahnsinn und Abends müssen wir uns oft mit dem Essen ins Auto flüchten um den blutrünstigen Moskitos zu entfliehen. Nach 7000 gefahrenen Kilometern treffen wir schliesslich in Brisbane ein wo wir mit den Berner Jungs abgemacht haben.


Fliegenschutz!!
Murphys Hay Stacks
run out of Fuel....


waiting for Lunch


Adelaide
Lake Gilles
Roadtrain
another campsite out Bush...

Dienstag, 19. April 2011

Down Under

Die ersten Tage sind etwas turbulent. Die fast schlaflose Nacht im Flughafen von Singapur und eine gröbere Magenverstimmung von Juli haben uns ziemlich zugesetzt. Hinzu kommt eine völlig unerwartete Teuerung. In einer üblen Absteige, die von aussen eigentlich ganz ordentlich aussieht, können wir uns fürs erste etwas erholen.Am zweiten Tag kriegen wir Besuch aus Bern. Mit den drei Jungs erkunden wir die Stadt, Scarborough Beach und Freemantle. Viel zu schnell verstreichen die gemeinsamen Tage. 

erstes grosses Frühstück in Perth



Fish & Chips in Freemantle














Scarborough Beach


Wir ziehen ein drittes Mal um, leider in die bisher schlimmste Unterkunft da Perth völlig ausgebucht zu sein scheint. Im muffigen sechzehner Dorm müssen wir uns schnell eine Lösung überlegen um der Stadt zu entfliehen. Durch ein Inserat treffen wir den neuseeländischen Milchbauer Chris der Mitreisende für einen Roadtrip an die Ostküste sucht. Wir können ihn sogar dafür begeistern eine „Testfahrt“ zu machen und werden gleich am nächsten Morgen abgeholt zu einem drei tägigen Ausflug der Küste lang gehn Norden.
Wir decken uns mit Zelt und Nahrungsmittel ein und erkunden einige Strände, die Pinackle-Steinwüste wo Kathrin ihr erstes Känguru sichtet und schlagen anschliessend unsere neue Errungenschaft nahe eines weissen Strandes in Cervantes auf. 


unser Wüstenflitzer








finde den Fehler.... ;-)




















Am nächsten Tag cruisen wir gemächlich der Küste entlang wieder Richtung Süden. Die riesigen Schneeweissen Sanddünen versetzt uns einige Jahre zurück. Ausgetobt könne wir an den nächsten Stopps den staubfeinen Sand wieder im kristallklaren Wasser loswerden.
In Lancelin, einer Julis Lieblingsstrände, schlagen wir unser zweites Lager auf. So richtig runter gefahren und froh darüber endlich im richtigen Australien angekommen zu sein genehmigen wir uns einige Bierchen und schmeissen Hot Dogs aufs Barbie während wir der Sonne zuschauen wie sie spektakulär im Ozean ertrinkt.






Lancelin





 

In der Zwischenzeit hat sich eine neue Wohnmöglichkeit ergeben und somit freuen wir uns richtig nach Perth zurückzufahren. Wir werden herzlich bei einer Schweizerin, die seit zwanzig Jahren in Scarborough lebt, aufgenommen. Hier können wir es uns auf der grossen Terrasse mit Meerblick oder am fünf Minuten Fussmarsch entfernten Strand so richtig gut gehen lassen.