Wir entschuldigen uns schon im vornherein für den langen Fiji Eintrag aber die Reise durch dieses Land und die Menschen hier haben uns soviel Freude und einmalige Erlebnisse beschert, dass es schwierig war uns kurz und sachlich zu halten. Wir hoffen es bleibt interessant und ihr habt Spass daran!
Völlig unvorbereitet landen wir am 16. Mai im pazifik Paradies Fidschi. Eine Reisetourandreherin lässt uns kurz ans Internet in ihrem Büro in der Hoffnung uns danach was verkaufen zu können. Pech gehabt; die spontane Couchanfrage vom Vorabend war erfolgreich, nach einem kurzen Anruf und zwei Stunden warten holt uns unser neuer Gastgeber sogar vom Flughafen ab. Unser Gastgeber (und somit auch wir für die nächsten zwei Tage) wohnt mit Freunden und Verwandten im Haus des Gesundheitsinspektors.
Bei einheimischem Essen und Grog Zeremonien, ein leicht betäubender Extrakt, welcher aufwenig aus der Kava Wurzel gewonnen wird, planen wir grob unsere Reise duch den Inselstaat. Nicht ganz einfach sich die besten der 332 Inseln auszusuchen.
Die erste Kava Zeremonie |
Die zweite Station ist die Haupststadt Suva die eine halbtages Busfahrt entfernt genau gegenüber an der regnerischen Ostküste liegt. Wir werden herzlichst von einer Familie aufgenommen die im Armenviertel wohnt und erfahren auf weniger als 10m2 Gesamtwohnraum, dass Fidschi auch noch andere Seiten als Postkartenstrände hat.
In dem kleinen Wohnraum wird gekocht, gegessen und geschlafen. Am nächsten Tag erleben wir hautnah die krassen gesellschaftlichen Unterschiede; nach einem Frühstück am Boden mit unseren Gastgebern, müssen wir durchs noch von der Flut überschwemmte Viertel zur einzigen Toilette der Gemeinde waten. Mittags kämpfen wir uns durchs immer volle und heisse, stickige Stadtzentrum zum Bus der uns nach Colo-i-Suva, dem Hochland, bringt. Vorbei gehts an Villen und Botschaften immer tiefer in den Regenwald wo wir eine Wanderung zu Wasserfällen unternehmen um uns endlich mal richtig von der Tropenhitze abzukühlen. Diese haben wir gleich im Doppelpack; nach dem erfrischenden Bad erleben wir den ersten richtigen Fidschi-Monsun-Schauer was in etwa mit einem Tauchgang zu vergleichen ist :-).
VINAKA TUKAVESI
So nahe ans einheimische Leben wie hier sind wir mit Abstand noch nie gekommen. In den nächsten zwei Wochen lernen wir fast alle Regeln, Gebräuche und Rezepte des fidschianischen Dorflebens kennen. Um überhaupt in der Gemeinde aufgenommen zu werden, müssen wir über einen Mittelsmann mit einem Sewusewu ( Geschenk) beim Chief um Erlaubnis darum bitten. Die Kawawurzel wird mit ihm am selben Abend noch in der üblichen Zeremonie zu Leibe geführt.
Einmal mehr sind wir froh genügend Zeit mitgebracht zu haben, nur so können wir uns richtig einleben und vorallem die Kinder, die sich anfäglich nach einem knappen Bula, was soviel heisst wie Hallo, gleich wieder aus dem Staub machen, fangen nach einigen Tagen an ihr in der Schule gelerntes Englisch auszuprobieren und zeigen immer mehr ihr Interesse an uns und unserer Kultur.
Stolz wird uns das Dorf und seine Umgebung gezeigt. Wir besuchen einen Wasserfall den man runterspringen kann, fangen frische Shrimps aus dem Bach, lernen was man alles an Pflanzen essen kann, gehen zum Strand, waten auf eine kleine Insel zum angeln und Fledermäuse jagen (welche auch gegessen werden) und geniessen die Abende bei Kava und Liedern von den Dorfmusikern.
Juli am fischen |
frische Papaya |
unser neues Zuhause |
TUKAVESI |
Das arbeiten, essen und schlafen auf dem Boden, nur kaltes Wasser und die maximal zwei Stunden Strom pro Tag aus dem Generator, machen uns Tag für Tag bewusst dass unser Luxus zu Hause alles andere als selbstverständlich ist und die Leute hier zeigen uns wie wenig eigentlich nötig ist um glücklich sein zu können.
Kochen mit Nana |
Kokosnuss raspeln |
Masi; traditionelle Kleidung und Hausschmuck |
Tata |
Der Abschied fällt uns allen schwehr aber wir freuen und auch schon wieder auf das nächste Abenteuer während wir winkend im offenen Bus davon holpern.
Lomo, unser Abschiedsessen aus dem Erdofen |
Willy (der Dorf Chief) und Manoa |
Da wir uns noch nicht von der entspannten Nordinsel lösen wollen entschliessen wir uns noch ein paar Tage in Savusavu zu blieben wo bereits die nächste Familie mit offenen Armen auf uns wartet. Vielleicht haben wir nur ausserordentlich Glück, aber uns scheint wenn man einmal von einer fidschiansichen Familie aufgenommen wurde, wird man durchs ganze Land von Verwandten und Bekannten beherbergt und versorgt.
unser Abshieds-Kava auf Vanua Levu |
Fortsetzung folgt...