Freitag, 29. Juli 2011

Fidschi

Wir entschuldigen uns schon im vornherein für den langen Fiji Eintrag aber die Reise durch dieses Land und die Menschen hier haben uns soviel Freude und einmalige Erlebnisse beschert, dass es schwierig war uns kurz und sachlich zu halten. Wir hoffen es bleibt interessant und ihr habt Spass daran!

Völlig unvorbereitet landen wir am 16. Mai im pazifik Paradies Fidschi. Eine Reisetourandreherin lässt uns kurz ans Internet in ihrem Büro in der Hoffnung uns danach was verkaufen zu können. Pech gehabt; die spontane Couchanfrage vom Vorabend war erfolgreich, nach einem kurzen Anruf und zwei Stunden warten holt uns unser neuer Gastgeber sogar vom Flughafen ab. Unser Gastgeber (und somit auch wir für die nächsten zwei Tage) wohnt mit Freunden und Verwandten im Haus des Gesundheitsinspektors.
Bei einheimischem Essen und Grog Zeremonien, ein leicht betäubender Extrakt, welcher aufwenig aus der Kava Wurzel gewonnen wird, planen wir grob unsere Reise duch den Inselstaat. Nicht ganz einfach sich die besten der 332 Inseln auszusuchen.

Die erste Kava Zeremonie

Die zweite Station ist die Haupststadt Suva die eine halbtages Busfahrt entfernt genau gegenüber an der regnerischen Ostküste liegt. Wir werden herzlichst von einer Familie aufgenommen die im Armenviertel wohnt und erfahren auf weniger als 10m2 Gesamtwohnraum, dass Fidschi auch noch andere Seiten als Postkartenstrände hat.
In dem kleinen Wohnraum wird gekocht, gegessen und geschlafen. Am nächsten Tag erleben wir hautnah die krassen gesellschaftlichen Unterschiede; nach einem Frühstück am Boden mit unseren Gastgebern, müssen wir durchs noch von der Flut überschwemmte Viertel zur einzigen Toilette der Gemeinde waten. Mittags kämpfen wir uns durchs immer volle und heisse, stickige Stadtzentrum zum Bus der uns nach Colo-i-Suva, dem Hochland, bringt. Vorbei gehts an Villen und Botschaften immer tiefer in den Regenwald wo wir eine Wanderung zu Wasserfällen  unternehmen um uns endlich mal richtig von der Tropenhitze abzukühlen. Diese haben wir gleich im Doppelpack; nach dem erfrischenden Bad erleben wir den ersten richtigen Fidschi-Monsun-Schauer was in etwa mit einem Tauchgang zu vergleichen ist :-).




Colo-i-Suva

Tagsdrauf nehmen wir die Nachtfähre die uns binnen zwölf Stunden auf die zweitgrösste Insel Vanua Levu im Norden Fidschis bringt. Vom Landestädtchen Savusavu gehts schwerbepackt mit Lebensmittel für unsere Gastfamilie per Bus weiter ins 200 Seelendorf Tukavesi. Über vier Stunden dauert die Busfahrt über die 67 Kilometer lange ungeteerte Strasse.




VINAKA TUKAVESI

So nahe ans einheimische Leben wie hier sind wir mit Abstand noch nie gekommen. In den nächsten zwei Wochen lernen wir fast alle Regeln, Gebräuche und Rezepte des fidschianischen Dorflebens kennen. Um überhaupt in der Gemeinde aufgenommen zu werden, müssen wir über einen Mittelsmann mit einem Sewusewu ( Geschenk) beim Chief um Erlaubnis darum bitten. Die Kawawurzel wird mit ihm am selben Abend noch in der üblichen Zeremonie zu Leibe geführt.
Einmal mehr sind wir froh genügend Zeit mitgebracht zu haben, nur so können wir uns richtig einleben und vorallem die Kinder, die sich anfäglich nach einem knappen Bula, was soviel heisst wie Hallo, gleich wieder aus dem Staub machen, fangen nach einigen Tagen an ihr in der Schule gelerntes Englisch auszuprobieren und zeigen immer mehr ihr Interesse an uns und unserer Kultur.



Stolz wird uns das Dorf und seine Umgebung gezeigt. Wir besuchen einen Wasserfall den man runterspringen kann, fangen frische Shrimps aus dem Bach, lernen was man alles an Pflanzen essen kann, gehen zum Strand, waten auf eine kleine Insel zum angeln und Fledermäuse jagen (welche auch gegessen werden) und geniessen die Abende bei Kava und Liedern von den Dorfmusikern.

Juli am fischen

frische Papaya

unser neues Zuhause



TUKAVESI

Das arbeiten, essen und schlafen auf dem Boden, nur kaltes Wasser und die maximal zwei Stunden Strom pro Tag aus dem Generator, machen uns Tag für Tag bewusst dass unser Luxus zu Hause alles andere als selbstverständlich ist und die Leute hier zeigen uns wie wenig eigentlich nötig ist um glücklich sein zu können.



Kochen mit Nana
Kokosnuss raspeln

 
Masi; traditionelle Kleidung und Hausschmuck





Tata





Der Abschied fällt  uns allen schwehr aber wir freuen und auch schon wieder auf das nächste Abenteuer während wir winkend im offenen Bus davon holpern.
Lomo, unser Abschiedsessen aus dem Erdofen

Willy (der Dorf Chief) und Manoa
Da wir uns noch nicht von der entspannten Nordinsel lösen wollen entschliessen wir uns noch ein paar Tage in Savusavu zu blieben wo bereits die nächste Familie mit offenen Armen auf uns wartet. Vielleicht haben wir nur ausserordentlich Glück, aber uns scheint wenn man einmal von einer fidschiansichen Familie aufgenommen wurde, wird man durchs ganze Land von Verwandten und Bekannten beherbergt und versorgt.

 



unser Abshieds-Kava auf Vanua Levu








 


















Fortsetzung folgt...

Freitag, 22. Juli 2011

Neuseeland

We are back on track...entschuldigung die lange Verspätung!
 
Down Town Auckland


Die Mühe uns ein Couchsurf-Profil einzurichten hat sich gelohnt. Die zweite Anfrage ist gleich erfolgreich und wir finden bei Hamish, einem waschechten Kiwi, eine originelle Unterkunft für die ersten Woche. Sein Haus ist immer voll und wir verbringen ein paar tolle Tage mit Leuten aus aller Welt, während unser Gastgeber keine Mühe scheut uns mit der Kiwikultur vertraut zu machen und uns an seinen freien Tagen die schönsten Plätze in und um Auckland zeigt.



Hamish unser Gastgeber in Auckland



Von der grössten Stadt Neuseelands ziehen wir weiter auf eine Farm in Northland wo wir, auf einer für unsere Verhältnisse sehr abgeschiedenen Farm, von den zwei ausgewanderten Schweizern Chrigu und Rita herzlichst begrüsst werden. Mit guten Tips, schönen Ausflügen und leckerstem Essen werden wir hier die nächsten zwei Wochen bis über alle vier Ohren verwöhnt.
Hier haben wir unter anderem wiedermal ausgiebig Zeit unseren Blog zu aktualisieren und den vernachlässigten Bürokram nachzuholen.
Nach einem kurzen Abstecher zurück in Auckland mieten wir uns für die nächsten Wochen einen Kleinwagen um wieder einmal unbegrenzte Freiheit zu geniessen. Die Konservendose auf Rädern soll uns die nächsten drei Wochen um die  Nordinsel bringen.




 





















Die Strände werden immer leerer, der Sand schwärzer und die Nächte, je weiter wir uns dem schneebedeckten Mount Egmont nähern immer kälter. Nach der dritten Nacht, die wir fast schlaflos durchzittern, besorgen wir uns in einem Oportunity Store zwei weitere Schlafsäcke und machens uns am nächsten Abend mit mittlerweilen fünf davon im Auto gemütlich.

 

 


Am Tag der Arbeit, dem 1.Mai, stellen wir uns nach dem autofahrlastigen Wochen wieder einmal einer sportlichen Herausforderung; frühmorgens machen wir uns auf um das berühmte 19,3km lange Tongariro Crossing zu bezwingen. Wir haben ein riesiges Glück, der ungewöhnlich blaue Himmel lässt den Vulkan und die atemberaubende Umgebung in seiner vollen Intensität erstrahlen.





 


















Die Farben und Kontraste der Lava und der heissen Seen machen den Tag trotz müder Beine zu einem weiteren Highligt unserer Reise. Mit unseren neuen Freunden Sophie und Jo ziehen wir gleich weiter zum Lake Taupo. Das Wetter wird schlechter und wir sind froh von den
beiden in ihrem Van aufgenommen zu werden wo wir viele gemütliche Abende verbringen.









Etwas weiter nördlich in Rotorua, der kochenden Stadt, kriegen wir einen heissen Tipp und  kommen in den Genuss in einem unverbauten Thermal-Fluss zu baden.




Das Wetter ist immer noch grau, desshalb fahren wir relativ zügig einen Teil der Ostküste ab und ziehen  kurz darauf weiter, wieder nach Northland. Hier treffen wir unsere Freunde wieder und machen die letzte Woche die Strassen gemeinsam unsicher.
Wir verbringen einige Tage in der Jacks Bay, im Ferienhaus von Hamish, dass er uns freundlicherweise zur Verfügung stellt und ich und Sophie versuchen sich in Sky Diving was aber leider des schlechten Wetter wegen zum Free Scenic Flight über die Bay of Plenty mutiert.













Pünktlich zum Abstecher ans Nordkap scheint die Sonne wieder und beschert uns einen super Neuseeland abschluss. Wir lassen unsere Kiste stehen und brettern den fast 100 Kilometer langen 90Mile Beach mit dem Allrad Bus zum nördlichten Punkt hoch wo der Pazifik und die tasmanische See aufeinander prallen.


Wildpferde am 90mile Beach



Die letzten zwei Nächte dürfen wir noch einmal auf der Farm in Mangaturoto nächtigen wo wir uns aufs nächste Ziel Fiji vorbereiten.


Birthday am Beach